Deutsche Juweliere mit starkem Jahr:
- Starker Uhrenmarkt im Vorfeld der Baselworld 2016
- BVJ korrigiert Marktzahlen 2015 nach oben
- Fachhandel bleibt Absatzmittler Nummer Eins
Der
Bundesverband der Juweliere (BVJ) hat die vor wenigen Wochen veröffentlichte Hochrechnung zur Marktentwicklung 2015 nach oben korrigiert. Dies teilte der Kölner Verband vor dem Start der weltweiten Leitmesse der Uhren- und Schmuckmarken, der
Baselworld, am 16. März 2016 im schweizerischen Basel mit. Nach den zwischenzeitlich vorliegenden Marktuntersuchungen von
GfK und
IFH war die Entwicklung sowohl im wachstumsstarken Uhrensegment als auch im soliden Schmuckgeschäft besser als nach den ersten Erhebungen erwartet. Die Umsätze mit Uhren stiegen in Deutschland laut GfK Handelspanel tatsächlich um 7,9 %. Das Schmuckgeschäft legte laut dem IFH Institut für Handelsforschung in Deutschland um 1,1 % zu. Insgesamt erreichte der Handel mit Uhren und Schmuck in Deutschland damit laut BVJ-Berechnung ein Plus von 2,9 % gegenüber dem Vorjahresumsatz auf
4,79 Mrd. Euro zu Endverbraucherpreisen inklusive MwSt. Davon entfielen 1,34 Mrd. Euro auf Uhren und fast 3,45 Mrd. Euro auf Schmuck.
Beratungsstarker Handel dominiert„Der deutsche Handel war in 2015 eine Bank für viele international agierende Uhren- und Schmuck-Lieferanten“, analysiert BVJ-Geschäftsführer
Joachim Dünkelmann.
„Ungeachtet von Schwächen im asiatischen Raum, Konflikten in Nahost und innereuropäischer Krisen sind die Konsumenten in Deutschland kaufwillig, in ihrem Kaufverhalten wertorientiert und zudem offensichtlich krisenresistent.“ Wie schon während der zurückliegenden Finanzkrise vor einigen Jahren, ausgelöst durch den US-amerikanischen Immobilienmarkt, zeigte sich der deutschsprachige Raum einmal mehr als stabiler Absatzmarkt.
Dünkelmann:
„Die global agierenden Markenlieferanten sind gut beraten, ihr Engagement in diesen robusten deutschen Markt nicht zu vernachlässigen und verstärkt in den deutschen Absatzmarkt zu investieren.“ Der beratende, stationäre Handel dominiert in Deutschland laut BVJ und IFH weiterhin den Markt. Vier von fünf Euro werden demnach von Fachhandel (52 %), Filialisten des Fachhandels (17 %) und den Fachabteilungen der Warenhäuser (12 %) umgesetzt. Lediglich 7 % der Branchenumsätze entfallen auf „Internet pure-player“, das heißt, reinrassige Online-Shops ohne eigene Ladenlokale. Die deutschen Käufer von Schmuck und Uhren suchen demnach weiterhin den persönlichen Kontakt zum Verkäufer und individuelle Fachberatung.
Starker UhrenmarktDie Analysen des GfK Handelspanels zeigen trotz teils deutlicher Preiserhöhung vor allem der Schweizer Lieferanten ein positives Bild für die deutschen Uhrenverkäufe im Gesamtjahr 2015. Der Abwärtstrend der Jahre 2013 und 2014 konnte gestoppt werden, und das Gesamtjahr wurde in Stück und Wert mit einem Plus abgeschlossen: Die Stückzahlverkäufe stiegen in 2015 um 1,7 % gegenüber dem Vorjahr, der Gesamtumsatz mit Uhren kletterte um 7,9 %. Die Durchschnittspreise stiegen weiter, sowohl im Fachhandel als auch im Nichtfachhandel. Beim Juwelier lag der Durchschnittspreis im vierten Quartal 2015 bei 396 Euro. Bei den Generalisten kostete eine Armbanduhr im Schnitt lediglich 100 Euro. Besonders stark entwickelte sich bei den Juwelieren das Preissegment über 1.500 Euro, in dem die Umsätze um über 10 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden konnten. In dieser Preisklasse über 1.500 Euro machen die deutschen Juweliere 55 % ihrer Uhrenumsätze. Mechanische Uhren sind in diesem Segment Standard.
Gerade hochwertige Uhren ziert oft ein Armband aus echtem Kroko-Leder. In 2015 wurden allein in Deutschland 166.201 Uhrenarmbänder aus Kroko-Leder abgesetzt. Durch das deutsche Kennzeichnungssystem für Reptillederwaren mit dem „Artenschutzfähnchen“ des Internationalen Reptilleder-Verbands (
IRV) sind die Bänder artenschutzrechtlich einwandfrei.