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Branche mit positivem Ausblick

14.02.2014
Gemeinsame Pressemeldung vom Bundesverband Schmuck und Uhren und dem Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte:

Die deutsche Schmuck- und Uhrenbranche (Industrie und Handel) stabilisierte sich in einem insgesamt verhaltenen wirtschaftlichen Umfeld auf hohem Niveau. Diese Einschätzung gaben der Bundesverband Schmuck- Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e. V. (BVSU) und der Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte e.V. (BVJ) zum Auftakt der Inhorgenta Munich am 14. Februar 2014 in München ab. Die deutsche Schmuckindustrie startete das Jahr 2013 auf Vorjahresniveau. In der zweiten Jahreshälfte kam es zu einem spürbaren Umsatzeinbruch, auch aufgrund einer deutlichen Lagerbereinigung im Einzelhandel. Dies konnte durch den Export ein Stück weit aufgefangen werden. Im Uhrenbereich konnte insgesamt ein leichter Aufwärtstrend verzeichnet werden, der im Wesentlichen noch von den größeren Uhrenbetrieben getragen wurde. Auch hier erwies sich der Export insgesamt als Motor.

Der ausweislich der vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes und eigener Schätzungen des BVSU für 2013 zu erwartende Gesamtumsatz in der Schmuckindustrie beläuft sich auf rund 711 Mio. €. Dies bedeutet trotz einer Konsolidierung zum Jahresende hin insgesamt einen deutlichen Rückgang von etwa 11,5%. Gemildert wurde die Entwicklung durch den Export (37% Anteil am Umsatz), der insgesamt um 5% zunehmen konnte. Hauptabnehmer deutschen Schmucks ist Frankreich (+4%). Ein leichter Rückgang ist für Italien zu verzeichnen, wieder positiv entwickelt hat sich die Ausfuhr nach Spanien. Mit 16% ist für die USA wieder ein erfreulicher Zuwachs festzustellen. In Asien ist die Entwicklung uneinheitlich: Die Ausfuhren nach China/Hongkong nahmen um 6% zu. Ein Rückgang ist in Indien (-6%) und weiterhin in Japan (-14%) zu verzeichnen. Mit rund 5.800 Mitarbeitern konnten die ca. 340 Betriebe der deutschen Schmuckindustrie ihre Beschäftigtenzahl trotz der Herausforderungen stabil halten.

Der Uhrenbereich konnte 2013 einen Gesamtumsatz von 587 Mio. € erreichen. Mit einem Plus von etwa 3% konnte damit seit Jahresbeginn insgesamt wieder der Wachstumspfad beschritten werden. Mit einem gestiegenen Anteil von 69% am Gesamtumsatz hat der Export daran einen wichtigen Anteil. Die Ausfuhren stiegen voraussichtlich um 8%. Besonders gut entwickelt haben sich die wichtigsten Märkte Frankreich und Schweiz; Hongkong zeigt sich stabil. Nach wie vor rückläufig zeigen sich die USA und Japan. Die insgesamt positive Entwicklung der ca. 90 deutschen Uhrenbetriebe lässt sich auch am leichten Anstieg der Beschäftigtenzahlen ablesen (etwa 3.400 Mitarbeiter + 3%).

Nach Einschätzungen des BVJ konsolidiert sich der Einzelhandelsbereich auf hohem Niveau, zeigt jedoch deutliche Strukturverschiebungen. Auch ohne die außergewöhnlichen Trend-Impulse der Vorjahre stehen die Juweliere bei den Kunden hoch im Kurs. Das Geschäft mit Uhren und Schmuck bleibt auch nach den Rekordjahren auf einem hohen Niveau. Mit einem Umsatz zu Endverbraucherpreisen inklusive MwSt. von 4,73 Milliarden Euro in 2013 fällt die Branche jedoch laut BVJHochrechnung insgesamt leicht (minus 5,5%) gegenüber dem Vorjahr zurück (2012: 5 Milliarden Euro). Der gesunkene Goldpreis und fehlende Trendartikel schmälern zwar den Umsatz, jedoch nicht die Attraktivität der Branche, so der BVJ.

Nach den Rekordjahren wieder auf „stabilem“ Niveau: Die Umsätze mit Uhren und Schmuck in Deutschland.

Der Einkaufsbummel wird immer mehr zum Freizeitvergnügen. Es geht nicht um Warenversorgung, sondern um Spaß, Genuss und Unterhaltung“, so BVJ-Präsident Stephan Lindner. Investitionen in Personal, Verkaufsraum und Werkstatt zahlen sich demnach aus. „Käufer von hochwertigen Uhren und Schmuck erwarten nicht nur ein angenehmes Ambiente, sondern hervorragende Fachberatung und exzellenten Service vor und nach dem Kauf. Ein guter Service wird honoriert, denn der Kunde ist bereit, für gute Leistung zu bezahlen.“ Ein deutlicher Anstieg der Reparaturumsätze und ein Trend zu individuellen Arbeiten unterstreicht die Entwicklung Eine Polarisierung beobachtet der Kölner Verband in der regionalen Entwicklung. Während der ländliche Raum teilweise zweistellige Einbußen zu verzeichnen hatte, entwickelten sich die Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte in den Zentren der mittleren und großen Städte zum Teil sehr erfolgreich. „Die Spannbreite der Entwicklung ist sehr groß und eine strukturelle Verschiebung auch deutlich erkennbar“, so Lindner. „Was die erfolgreichen Betriebe jedoch auszeichnet ist für den Konsumenten klar erkennbare Kompetenz. Das Angebot von Uhrmacherdienstleistungen und Goldschmiedearbeiten in der eigenen Werkstatt ist für viele Kunden ein schlagendes Argument. Die eigenen Stärken erfolgreich zu kommunizieren ist für die Betriebe in 2014 für den Erfolg entscheidend.

Gold glänzt günstiger
Der im vergangenen Jahr um ein Drittel gesunkene Goldpreis ist nicht ohne Auswirkungen auf die Branche geblieben. Die gesunkenen Materialkosten haben sich auf Verbraucherpreise niedergeschlagen und damit die Umsätze beeinflusst. Gleichzeitig ging der Goldankauf zurück, sodass die Frequenz in den Geschäften teilweise gesunken ist. Einzelne Trendmarken haben beim Verbraucher an Zugkraft verloren, sodass im Schmuckgeschäft Klassiker in Gold und Silber mit Edelsteinbesatz eine Renaissance feiern können. Im hochwertigen Segment dominiert nach wie vor die eher dezente, schlichtere Eleganz. Insgesamt hat der Handel nach BVJ-Beobachtung seine Lagerhaltung im Schmuckbereich im vergangenen Jahr verschlankt. Das Orderverhalten war vor allem im zweiten Halbjahr auch aufgrund der unsicheren Goldpreisentwicklung auf Handelsseite von Vorsicht geprägt. Insgesamt gingen die Umsätze mit Schmuck um 5% auf 3,43 Milliarden Euro zurück (EVP inkl. MwSt.).

Zeit für Neuorientierung
Im Einstiegsbereich fiel beim Einzelhandel mit Uhren im vergangenen Jahr vor allem das Geschäft mit einer im Vorjahr noch dominierenden Trendmarke radikal weg, Lagerbestände wurden im Handel zum Teil mit hohen Abschriften bereinigt. Die Nachfrage im hochwertigen, mechanischen Segment zeigt sich stabil und ist vor allem in den Tourismus-Lagen erfreulich hoch. Die veränderte Vertriebs- und Lizensierungsstrategie großer Uhrenkonzerne hat jedoch zu einer deutlichen Strukturverschiebung in der Distribution geführt. Für einige Marken sieht der BVJ eine flächendeckende Distribution als nicht mehr gegeben an. Die Konzentration der Lieferanten auf 1A-Lagen der Großstädte sowie der zunehmende Verkauf über herstellereigene Outlets werde kurz- bis mittelfristig zu Verlagerungen in der Markenauswahl und Angebotsbreite des Handels führen, so der Verband. Insgesamt ging der Umsatz mit Uhren in Deutschland nach BVJ-Hochrechnung um 7% auf 1,3 Milliarden Euro zurück (EVP inkl. MwSt.).

Die Hersteller blicken nach den jüngsten Verbandsumfragen wieder zuversichtlicher auf die kommenden Monate als zuletzt. Dies wird durch die aufgehellte Stimmung und die gestiegenen Besucherzahlen auf den ersten Frühjahrsmessen in Japan und Italien bestätigt. Aufgrund der niedrigeren Lagerbestände mit Schmuck im Handel gehen die Verbände von einer regen Ordertätigkeit im Frühjahr 2014 aus. Wirtschaftsprognosen gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft nach einem schwachen Winterhalbjahr wieder auf Wachstumskurs kommt. Die weltwirtschaftlichen Perspektiven hellen sich auf; außenwirtschaftliche Impulse werden für Deutschland wieder spürbarer. Im Ausland werden Schmuck und Uhren aus Deutschland mit den Attributen Qualität und Zuverlässigkeit verbunden. Internationale Analysen zeigen, dass dieaufstrebende Mittelschicht in den Schwellenländern, beispielsweise in China, ihr Kaufverhalten ändert. Die Konsumenten zeigen ihren Wohlstand gern mehr und mehr mit weniger bekannten Marken. Nischenprodukte mit geringeren Stückzahlen und mehr Exklusivität in mittleren Preislagen gewinnen an Bedeutung.

Der BV Schmuck + Uhren auf der Inhorgenta Munich vom 14. bis 17. Februar 2014:
Halle B1, Stand 101A, (Lounge am Halleneingang)

Der Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e. V. ist Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband und vertritt die Interessen der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie auf nationaler und internationaler Ebene. Er ist u.a. Mitglied im Weltschmuckverband CIBJO und im Europäischen Uhrenausschuss CPHE.
Weitere Informationen bei:
Bundesverband Schmuck, Uhren,
Silberwaren und verwandte Industrien e. V.
Thilo Brückner (Hauptgeschäftsführer)
Tel: 07231-1455517
info@bv-schmuck-uhren.de
www.bv-schmuck-uhren.de

Der BVJ auf der Inhorgenta Munich vom 14. bis 17. Februar 2014:
Halle B2, Stand 402/501, Gang D/E

» Presseinformation herunterladen [.pdf]

Der Handelsverband Juweliere (BVJ) ist die berufspolitische und fachliche Interessenvertretung des Fachhandels der Branche in Deutschland. Der Verband vertritt die Interessen von über 9.000 Einzelhandelsunternehmen. Der BVJ gehört zum Fachbereich Technik der Einzelhandelsorganisation und ist dem Handelsverband Deutschland (HDE) angeschlossen.

Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte e.V. (BVJ)
Ansprechpartner für die Presse:
Joachim Dünkelmann, Geschäftsführer
Telefon: +49 221-27166-0
E-Mail: bvj@einzelhandel-ev.de
Internet: www.bv-juweliere.de

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