Jamaika ist out, Tahiti ist in. Tahiti-Zuchtperlen, Brillantringe und Farbedelstein-Schmuck gehören in diesem Jahr zu den Weihnachtsrennern. Der Handelsverband Juweliere (BVJ) erwartet 30 Tage vor Weihnachten ein gutes Saisongeschäft für die Branche. Vor allem bei hochwertigem Edelmetallschmuck prognostiziert der Verband Zuwächse.
„Der Trend im Jahresverlauf weg von Modeschmuck hin zu hochwertigen Schmuckstücken setzt sich weiter fort. Die Durchschnittspreise sind begünstigt durch die Kursentwicklung von Gold und Platin stabil und damit für die Kunden besonders attraktiv“, so BVJ-Präsident
Stephan Lindner.
„Ungeachtet der schleppenden Regierungsbildung sind die konjunkturellen Rahmenbedingungen solide und die Kauflaune gut. Wir rechnen über das Gesamtjahr bei Schmuck mit einem Umsatzplus von 1,5 bis 2 Prozent.“ In 2016 hat die Branche in Deutschland 3,43 Mrd. Euro* mit Schmuck umgesetzt, für 2017 werden knapp 3,5 Mrd. Euro* erwartet. Der Umsatz mit Uhren verläuft stabil und liegt geringfügig über dem Vorjahresumsatz von 1,3 Mrd. Euro*. (*Angaben zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer)
Der Einzelhandel mit Uhren und Schmuck macht einen hohen Anteil der Jahresumsätze in der Saison. 23,4 % entfallen laut dem Statistischen Bundesamt durchschnittlich auf die Monate November und Dezember. Nach einer Verbraucherbefragung zum Einkaufsverhalten, die vom ifes Institut der FOM Hochschule mit Unterstützung des Handelsverband Deutschland (HDE) durchgeführt wurde, will jeder Bundesbürger im Durchschnitt in diesem Jahr 465,70 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Die Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte stehen demnach im Geschenke-Ranking weit oben: 41 % der Deutschen verschenken gerne Uhren und Schmuck. Die Ausgabebereitschaft für Produkte der Branche liegt laut FOM mit durchschnittlich 159,70 Euro sehr hoch und wird nur noch übertroffen von Geldgeschenken und Reisen. Nach der HDE-Prognose steigen die Umsätze im Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr insgesamt um 3 % auf 94,5 Mrd. Euro.
Produktrends
Brillante Geschenke: Bei den Produkttrends verzeichnet der Brillantring derzeit eine Renaissance. Das „Krönchen“ – die 6er Krappenfassung, bei der sechs Stege aus Edelmetall den Stein halten – ist als Klassiker besonders beliebt. Extravagante Fassungen wie Spannring-Variationen, in denen der Diamant zu schweben scheint, gewinnen immer mehr Anhänger. Eine optische Aufwertung kann der zentrale Stein auch durch einen Saum kleinerer Brillanten erhalten. Besonders in Kombination mit farbigen „Fancy“-Diamonds ist das derzeit der Clou. Beim Ringmaterial ist Platin in diesem Jahr schon aufgrund der Preisstellung eine echte Alternative.
Natur pur: Die Tahiti-Zuchtperle liegt als natürliche Schönheit derzeit voll im Trend. Die Südsee-Gewächse aus Französisch-Polynesien haben es in diesem Jahr vielen kreativen in der Schmuckbranche angetan. An Hals, Ohr, Arm und sogar als Ring ist das Farbspiel der dunklen Perlen ein echter Blickfang. Die besondere Faszination liegt in dem tiefen, metallischen Glanz in Verbindung mit einem breiten Farbspektrum. Jede Zuchtperle ist dabei einzigartig und mit ihren kleinen Wachstumsmerkmalen ein dezentes und edles Unikat.
Bunte Weihnacht: Farbedelsteine aus der ganzen Palette sind in diesem Jahr echte Stimmungsaufheller unterm Weihnachtsbaum. In blau als Topas und Tansanit setzen sie kühl-elegante Noten, wenn es etwas mehr sein darf, empfiehlt sich der Aquamarin mit grünlicher Note. Turmaline sorgen gleich in mehreren Farben für bunte Weihnacht, Citrine sorgen mit ihren gelb-orangen Farben in der kalten Jahreszeit für warme Noten.