- Umsätze mit Schmuck wachsen um fast 4 Prozent
- Dienstleistung und Service sind Trumpf
- Uhrengeschäft erfreulich stabil
Der Einzelhandel mit Uhren und Schmuck zieht für das Jahr 2019 eine positive Bilanz. Der Umsatz mit Schmuck stieg überdurchschnittlich, vor allem hochwertiger Goldschmuck entwickelte sich positiv. Das Geschäft mit Uhren verlief im vergangenen Jahr entgegen den Prognosen stabil. Insgesamt wuchs die Branche um 3 % auf 4,79 Mrd. Euro (zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer). Dies teilte der Handelsverband Juweliere (BVJ) zum Start der Inhorgenta Munich am 14. Februar 2020 in München mit. „Hochwertiger Schmuck und wachsende Nachfrage bei Dienstleistungen sind eine gute Basis für ein ertragreiches Geschäft", so BVJ-Präsident Stephan Lindner. „Wir sind mit dem Jahresverlauf 2019 insgesamt zufrieden. Die Rahmenbedingungen für 2020 sind nicht ganz so vielversprechend, aber der Luxusgütermarkt hat seine eigenen Gesetze. Die Kunden mit Qualität und Kompetenz zu überzeugen, ist unsere Stärke", so Lindner weiter.
Der Umsatz mit Schmuck stieg in 2019 um 3,9 % auf 3,53 Mrd. Euro. Vor allem Goldschmuck wuchs mit einem Plus von 5,2 % deutlich, Silberschmuck verlor um 4,9 % Umsatz. Gold- und Platinschmuck machen damit mehr als zwei Drittel (68 %) des gesamten Schmuckmarkts aus, Silberschmuck knapp ein Zehntel (9,5 %). Der Umsatz mit Uhren verlief unter dem Strich mit einem Umsatzplus von 0,8 % auf 1,26 Mrd. Euro stabil.
Eine gute Auslastung verzeichneten die Juweliere im vergangenen Jahr auch im Servicebereich. Uhrmacherarbeiten vom Batteriewechsel bis zur anspruchsvollen Revision und Goldschmiedearbeiten aller Art bescherten den Werkstätten eine gute Auftragslage. Qualifikation ist laut dem Handelsverband bei den Kunden hoch im Kurs. „Der Wettbewerb mit reinrassigen Internetanbietern wird nicht nur über den Preis, sondern über die Aufmerksamkeit der Kunden geführt. Trotz der medialen Stärke der großen Plattformen und Anbieter auf den Online-Kanälen gelingt es den Fachbetrieben nach wie vor, mit ihrer Kompetenz und einem starkem Einkaufserlebnis zu den Kunden durchzudringen", so Lindner. „Fachliche Qualifikation und Spaß beim Einkauf ist nach wie vor gefragt."
Für das laufende Jahr 2020 rechnet der Handelsverband mit einem stabilen Geschäft. „Auch wenn die Juweliere mit starkem Touristenanteil kurzfristig hart getroffen werden: Wir starten trotz allem optimistisch in das neue Jahr", so Lindner. „Eine wachsende Nachfrage der Kunden nach Dienstleistung und Service verbessert die Frequenz und Wertschöpfung bei den deutschen Juwelieren." Der derzeit hohe Goldpreis habe bislang keine negativen Einflüsse auf das Geschäft. Aus der Erfahrung mit SARS 2002/2003 wisse man, dass rückläufige Touristenströme vor allem aus Asien nach Aufhebung der Beschränkungen überkompensiert würden. Lindner: „Auch wenn unsere Lieferanten unter Demonstrationen in Hong Kong und den Corona-Auswirkungen leiden: Für die deutschen Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte rechnen wir mittelfristig mit einer stabilen Umsatzentwicklung."